Damit Deine Angst nicht zum Problem wird, solltest Du Dich mit ihr beschäftigen und genau wissen woher sie kommt und warum Du sie empfindest.
Angst ist wichtig
Jedes Gefühl, ob Wut, Trauer, Glück oder Freude macht Sinn und erfüllt einen wichtigen Zweck. Und auch wenn wir negative Gefühle stets meiden wollen, so sind sie doch wichtige Signalvermittler und ein Indiz dafür, dass etwas im Leben oder in einer bestimmten Situation aus dem Gleichgewicht gerät.
Die Angst ist ein wunderbares Beispiel dafür, denn sie kann in vielen Lebensumständen durchaus ein guter Ratgeber sein, ein Wegweiser zur Vermeidung unverantwortlicher und gefährlicher Risiken oder auch zur Mobilisierung enormer körperlicher- und mentaler Kräfte bei der Abwehr einer Gefahrensituation. Angstgefühle sind also erst einmal grundsätzlich etwas sehr gutes und wichtiges für unser aller Leben, um uns vor Schaden zu bewahren.
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Wann wird Deine Angst zum Problem?
Doch was, wenn das Angstgefühl so stark in uns wirkt, dass es weniger dazu dient Schaden von uns abzuwenden, sondern sich vielmehr in Form von Leid und Ohnmacht gänzlich gegen uns richtet? Wenn die Ursache der Angst nicht mehr klar erkennbar oder in ihrer Dramatik unbegründet scheint?
Angst oder Angststörung?
Während Angst, wie bereits erwähnt, ein wichtiges Signal ist, unterscheidet sich eine Angststörung dadurch, dass sie für sich genommen Leid erzeugt sowie zu extremen Stress und anderen körperliche Symptomen führt und rational nicht erklärbar scheint. Herzrasen, Schwindel, Todesfantasien, gelähmte Körperregionen oder Sehschwäche sind nur einige der möglichen Auswirkungen, die allesamt keine körperlichen Ursachen haben, sondern nur im Kopf des Betroffenen entstehen. Das schlimmste daran, und gleichsam die Ursache für ein chronisches Leiden: Diese für den Betreffenden heftigen Symptome verursachen schon alleine, auch nach einer Attacke, die Angst vor der nächsten Paniksituation.
Wird eine Angststöung ernst genommen?
Und genau das macht die Angststörung immer noch zu einem Tabuthema in unserer Gesellschaft. Sie ist irrational und entsteht und bleibt allein im Kopf des Betroffenen. Sie wird oft weniger ernst genommen als ein körperliches Leiden und oft verkannt oder kleingeredet. Dazu kommt, dass die Angst in unserer Gesellschaft häufig mit dem Attribut der Schwäche in Zusammenhang gebracht wird. Wer Angst hat, kann nicht erfolgreich werden, hat keine Stärke, keinen Mut und fehlende Anerkennung. Angst wird zum Problem. Dem Gefühl der Angst wird im Alltag wenig Platz eingeräumt, ein Fehler im Streben nach Perfektion in allen Bereichen.
Angst als Volkskrankheit
Doch wieviele Menschen an dramatischen Ängsten oder Panikattacken leiden, wird einem erst bewusst, wenn man wirklich einmal auf die statistischen Zahlen schaut: Rund 12 Millionen Deutsche leiden demnach mindestens einmal im Leben an einer Angststörung. Rund 15% der Deutschen waren schon einmal wegen krankhafter Angst bei einem Arzt, was jedem sechsten Erwachsenen entspricht. Keine andere psychische Störung wird häufiger diagnostiziert.
Wir reden hier also von einer gewaltigen psychischen Volkskrankheit, die aber gleichzeitig kaum gesellschaftliche Beachtung findet. Das einzig beruhigende an den Zahlen: Du stehst mit Deinem Leiden nicht alleine da.

Ursachen für Angststörungen
Die Ursachen sind natürlich sehr vielfältig, lassen sich jedoch erst einmal in zwei Kategorien Einorden:
- Angst kann wiederkehrend in speziellen Situationen aufkommen. Es kann sich dabei um Phobien (Spinnen, Höhe, Menschenmassen, Enge, große Plätze, usw.) handeln, oder um Ohnmachts- und Versagenssituationen (vor einem großen Publikum reden, Bewerbungsgespräch etc.)
- Die generalisierte Angst lässt sich dagegen nicht auf eine besondere Situation zurückführen. Sie ergibt sich aus allgemeinen Gefühlen der Überforderung im alltäglichen Leben, der zu vielen Wahlmöglichkeiten und Entscheidungen im Alltag, dem Druck im beruflichem und privatem Kontext perfekt sein zu müssen bzw. dem Gefühl nicht auszureichen. Aber auch eine allumfassende Angst und Sorge um Verluste oder Krankheit gehören dazu.
Die Angststörung loswerden
Ist Mut der Gegenspieler der Angst? Ist Angst nur die Grenze meiner Komfortzone, die ich verlassen muss? Muss ich einfach durch meine Angst, über meine Angst hinaus gehen?
Das sind zumindest häufig die suggerierenden Äußerungen moderner Coaching- und Entwicklungsberatungsstrategien. Das mag bei normalen Ängsten und Sorgen manchmal ein möglicher Weg sein, bei einer Angststörung jedoch, ist es der völlig falsche Ansatz, der mitunter noch mehr Schaden anrichten kann.
Das wichtigste für Dich zunächst: Eine Angststörung ist sehr gut behandelbar, die Aussicht auf ein normales freies und selbstbestimmtes Leben besteht nahezu zu 100 Prozent.

Deine Angst anerkennen
Grundvoraussetzung für den Beginn Deines Heilungsprozesses ist es jedoch, dass Du Dir überhaupt erst einmal eingestehst, dass Du an einem echten Angstproblem leidest, welches Dich in Deinem Leben in einem Maße einschränkt, dass Du es nicht mehr länger akzeptieren möchtest. Dazu gehört vor Allem, die Angst nicht mehr zu leugnen und zu verschweigen, sondern sich aktiv mit ihr auseinanderzusetzen, sie anzuerkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Im Grunde basiert die Lösung jeder Angstbehandlung auf zwei Säulen:
- mit der Angst leben und umgehen lernen sowie
- automatisierte Muster durch neue positive Gedanken und Erfahrungen ersetzen
Dazu gehört vor Allem Geduld, Arbeit an Dir selbst sowie an Deinen Lebensumständen.
Das wunderbare ist aber, dass es viele einfache Möglichkeiten und Übungen gibt, Dir selbst zu helfen, sozusagen Dein eigener Angsttherapeut zu werden.
In meinem nächsten Blogartikel „Soforthilfe bei Angst- und Panikattacken“ gehe ich ausführlicher auf Methoden der Angstbewältigung ein, damit Du auch in Krisensituation einen sicheren Ausstieg aus Deinen Panikspirale findest.
Dazu gibt es ein kostenfreies Atemvideo sowie Übungsmaterialien zum Download.


Hast Du weitere Fragen zum Thema Angst oder Angststörung? Wenn Du Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, dann vereinbare doch ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir.
Gemeinsam besprechen wir Dein Anliegen und schauen, in welcher Weise ich Dir schnellst möglich helfen kann.
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